Obstbäume im Garten – Tipps zum Pflanzen, Düngen und Co.
Frisch geerntetes Obst süß und saftig direkt aus dem Garten – wer träumt nicht davon? Während vor allem Beeren recht einfach zu kultivieren sind, erfordert ein Obstbaum mehr Einsatz. Er passt in beinahe jeden Garten, Säulen- und Spalierbäume machen es möglich. Für einen „richtigen“ Baum mit Hochstamm und ausladender Krone benötigen Sie jedoch entsprechend Platz. Auch sonst gibt es einiges zu beachten.
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So pflanzen Sie einen Obstbaum
Da ein Baum bekanntlich stattliche Ausmaße erreichen kann, erfordert die ideale Positionierung im Garten einige Planung. Wichtig ist die paarweise Aufstellung, wenn in den Nachbargärten keine anderen Obstbäume derselben Art zu finden sind – ohne einen zweiten Apfelbaum wird es keine Äpfel geben. Planen Sie also entsprechend Platz für zwei Obstbäume ein, wenn nötig. Zwischen den beiden sollte ein Abstand von mindestens zwölf Metern sein, damit sie sich mit Wurzelwerk und Ästen nicht in die Quere kommen.
Die beste Jahreszeit zum Setzen Ihres Obstbaums ist der Herbst, denn dann steckt der Baum seine Energie in die Wurzeln und treibt schon im nächsten Frühjahr viele Blüten aus. Für das Pflanzen des Baums holen Sie sich am Besten Hilfe, denn so geht die Arbeit leichter von der Hand.
Graben Sie zunächst ein geräumiges Loch, in dem alle Wurzeln Platz finden ohne zu knicken. Das Loch sollte nicht zu tief sein, Bäumen bekommt es besser eher zu hoch als zu niedrig eingegraben zu werden. Der Boden des Lochs muss ein wenig aufgelockert werden, zum Beispiel mit einer Grabgabel. Halten Sie nun den Baum locker in das Loch. Optional können Sie einen Baumpfahl direkt neben dem Stamm einschlagen, er unterstützt den jungen Baum in den ersten Jahren. Füllen Sie nun locker Erde in das Loch und treten Sie diese gut fest. Bilden Sie anschließend einen Gießrand und wässern Sie den Baum ausreichend.
Wenn ein Baumpfahl vorhanden ist, wird der Baum mit einem Kokosseil locker festgebunden. Kontrollieren Sie unbedingt regelmäßig den Sitz des Seils, damit es nicht bei wachsendem Stamm in die Rinde einschneidet.
Obstbäume richtig düngen für tollen Ertrag
Generell gilt: Zu wenig Dünger schadet den wenigsten Pflanzen, zu viel Dünger dagegen fast mit Sicherheit. Geben Sie Ihrem Obstbaum daher nur alle zwei Jahre zusätzliche Nährstoffe, um Gesundheit und Ertrag zu fördern. Die beste Zeit dafür ist das Frühjahr. Gedüngt wird mit reifem Kompost, dem Stickstoff beigemischt wird, etwa in Form von Hornmehl oder Hornspänen. Übertreiben Sie es jedoch nicht: 100 Gramm pro Baum reichen völlig. Alternativ können Sie gut verrotteten Mist von Schweinen, Rindern oder Pferden verwenden. Sehr bequem sind auch Düngermischungen für Obstbäume in Form von Körnern oder Pellets.
Für die Düngung wird das Material auf die Baumscheibe und etwas darüber hinaus in einer dünnen Schicht aufgestreut. Arbeiten Sie alles mit einem Rechen ein wenig durch. Um den Effekt zu erhöhen, kann zusätzlich eine Mulchschicht aufgebracht werden.
Wenn keine Baumscheibe vorhanden ist, müssen Sie den Dünger rund um den Baum eingraben. Stechen Sie ungefähr entlang der Krone vorsichtig Löcher aus und füllen Sie den Dünger hinein. Dieser muss gegebenenfalls ein wenig angeschlämmt werden.
Das Geheimnis schöner Früchte: Der Schnitt
Damit der Obstbaum keine unnötige Energie in ertragarme Äste verschwendet, ist ein jährlicher Rückschnitt unbedingt erforderlich. Ideal ist hierfür das zeitige Frühjahr, die Temperatur sollte über 5°C liegen, um Frostschäden zu vermeiden. Wichtig ist hochwertiges und scharfes Werkzeug, da so die Verletzungen so gering wie möglich gehalten werden.
Die Äste werden dann nach einem bestimmten System entfernt, um die ertragreichen Zweige zu erhalten und optimal zu fördern. Schneiden Sie daher alle Äste die:
- sichtbar krank sind
- senkrecht nach oben wachsen
- nach innen wachsen
- sich kreuzen oder an einander reiben – hier wählen Sie einen Ast, den Sie entfernen
Geschnitten wird immer direkt am Astansatz.
Einige Zweige müssen lediglich gekürzt werden, damit der Baum mehr Energie in Seitentriebe und neue Früchte steckt. Gekürzt wird bis zu denjenigen Knospen, die seitlich wachsen und nicht mit anderen Zweigen konkurrieren würden.
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